Pflege bei Demenz
Pflege für Menschen mit demenziellen Veränderungen
Der Mensch, den Sie geglaubt haben zu kennen, ist nicht mehr derselbe. Manchmal kommt diese Veränderung schleichend, sie ist oftmals mit großen Missverständnissen und familiären Unruhezeiten verbunden. Diese Veränderungen können auch als Folge einer Operation, einer grundlegenden Veränderung des Alltagsrhythmus, der Betreuung (z. B. Pflegeperson ändert sich) oder einer Lebenskrise, wie dem Tod eines Partners sichtbar werden. Manchmal sind die Veränderungen auch die Folge von unentdeckten Erkrankungen oder von Erkrankungen, die nicht adäquat behandelt wurden.
Anzeichen von Altersverwirrung und demenziellen Veränderungen
Veränderungen zeigen sich oftmals durch Gedächtnisstörungen, Denkschwierigkeiten, Sprachstörungen, Stimmungsänderungen und veränderte soziale Verhaltensweisen. Wir bemühen uns, mit aller Professionalität im Rahmen unseres Demenzkonzeptes und mit viel Menschlichkeit den besonderen Bedürfnissen altersverwirrter Bewohner:innen oder von Bewohner:innen mit demenziellen Erkrankungen gerecht zu werden.
Mit der oder den Diagnosen lassen sich die verschiedenen Verhaltensveränderungen besser erklären und verstehen. Es braucht jedoch Zeit, die sich veränderten Lebenswelten zu verstehen. Es ändern sich die individuellen Ansprüche. Die begleitenden Veränderungen sind für Sie als Angehörige nicht immer leicht zu verstehen und zu akzeptieren. Wir unterstützen Sie dabei und versuchen, Ihnen die Veränderungen zu übersetzen und Ihnen Hilfestellung zu geben.
Betreuung von Menschen mit demenziellen Erkrankungen – Demenzkonzept
Mit unserem Demenzkonzept versuchen wir, den besonderen Bedürfnissen dieser Bewohner:innen gerecht zu werden, denn die Lebenswelt altersverwirrter und an Demenz erkrankter Bewohner:innen ändert sich.
Unsere tagesstrukturierende Betreuung setzt Anreize und aktiviert die Bewohner:innen. Noch vorhandene Ressourcen sollen so lange wie möglich erhalten werden. Eine individuelle Lebensweltgestaltung unterstützt diese Prozesse.
Ein altes indianisches Sprichwort sagt: „Lerne, in den Schuhen des anderen zu gehen.“ Sinngemäß versuchen wir, uns anzupassen und die neuen Lebensgewohnheiten zu beachten. In allen unseren Einrichtungen und insbesondere im Demenzbereich bedeutet das:
- Es muss nicht immer alles dort sein, wo wir es vermuten. Wir wollen den Menschen seine eigene Ordnung finden lassen.
- Trost spenden, dies kann eine kleine Berührung sein oder ein lieb gewonnener Kuschelgegenstand.
- Wer kann sich schon merken, wann er wie viel gegessen hat? Vielleicht isst es sich mit den Fingern – Fingerfood – besser, wenn man vergessen hat, was das Besteck machen soll. Das Essen mal eben im Vorbeigehen bzw. der Snack zwischendurch ist auch lecker. Individuelles Essen wird bei uns angeboten, Zwischenmahlzeiten und Essen beim Gehen sind für uns Selbstverständlichkeiten.
- Es gibt keine Regeln, keine Sitzordnungen oder keine Routine für Menschen, die heute von gestern nichts mehr wissen. Jeder Tag kann neu erlebt und gestaltet werden.
- Nicht alles muss perfekt sein. Auch wenn beim Essen mal etwas danebengeht, ist das nicht schlimm.
- Veränderte Selbstwahrnehmung macht auch die eine oder andere Äußerung notwendig, um sich selbst wieder zu finden. Ich singe oder rufe, also bin ich.
- Sicher und geborgen: behütender Wohnbereich. Hier gilt unsere Hausunordnung – d. h., in diesen Räumen leben unsere Bewohner:innen in ihrer gestalteten Welt!
Die räumliche Ausstattung unserer Wohnbereiche für altersverwirrte oder demenziell erkrankte Menschen orientiert sich am vertrauten Stil. Wir passen unsere Umgebung dem Menschen an und nicht die Menschen der Umgebung. So werden Erinnerungen wach und das Gefühl, zu Hause zu sein, wird gestärkt. Unser Ziel ist es, dies zu akzeptieren, ihr Wohlbefinden zu stärken und sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Hier geht es zu unseren Einrichtungen mit Betreuung für demenzielle Erkrankungen.